Insolvenzrecht.


Krisensituationen wie Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung treffen Privatpersonen ebenso wie Unternehmen. Als Anwaltskanzlei BAYRAKTAR & KOLLEGEN stehen wir Unternehmern und Freiberuflern im Zuge der Regelinsolvenz und Privatpersonen bei der Verbraucherinsolvenz mit umfassenden Beratungsleistungen zur Seite.  Rechtsanwältin BAYRAKTAR ist ausgewiesene Experten für Insolvenzrecht und kennt die Situation ihrer Mandanten aus der Erfahrung, die sie in vielen erfolgreich durchgeführten Insolvenzverfahren gewinnen konnte.

Sie erhalten bei uns professionelle Hilfe und Beratung von der Vorbereitung des Insolvenzverfahrens bis zu dessen Abschluss.

Verbraucherinsolvenz

Gläubigervergleich: Dieser Vergleichsversuch findet vor Einleitung der Verbraucherinsolvenz statt. Wir unterstützen Sie dabei.
Privatinsolvenz-Verfahren: Ziel ist die Restschuldbefreiung. Wir helfen Ihnen dabei, damit Sie Ihre finanzielle Beweglichkeit wiedererlangen.


Regelinsolvenz

Insolvenzberatung vor dem anstehenden Verfahren: Die Regelinsolvenz ist sehr komplex, aber mit unserem Know-how gestalten wir sie weitestmöglich zu Ihren Gunsten.

Selbständig bleiben trotz Insolvenz: Wir helfen Ihnen ganz praktisch weiter, so können Sie auch nach Insolvenzantrag und Eröffnungsbeschluss Ihrer Tätigkeit weiter nachgehen.

Legaler Rahmen: Als GmbH-Geschäftsführer sollten Sie mit angemessener Umsicht handeln. Schalten Sie uns frühzeitig ein, damit wir gemeinsam abwendbare juristische Folgen rechtzeitig vermeiden.


Unsere spezielle Betreuung im Insolvenzverfahren: kostengünstig für Privatpersonen und Einzelunternehmer

Vor der Privatinsolvenz ist häufig der Überblick über Kosten und Verbindlichkeiten verloren gegangen. Unternehmen in einer finanziellen Krise sind ganz besonders darauf angewiesen, dass sie nichts bei der Wiedererlangung ihrer Liquidität bremst.
Die Kosten für die Insolvenzberatung durch einen Fachanwalt sollten also in jeder Situation möglichst genau kalkulierbar sein. Dabei kommt Ihnen unsere standardisierte, hochspezialisierte Betreuung im Insolvenzverfahren für die Verbraucherinsolvenz und für Einzelunternehmer entgegen. Wir beraten und vertreten Sie kostengünstig und sind so in jeder Hinsicht ein wertvoller Partner bei der Überwindung einer schwierigen Situation.

Neues Recht ab 01.07.2014 – Verkürzung des Insolvenzverfahrens

Ab 01.07.2014 in Kraft:

Verkürzung der Restschuldbefreiung und Stärkung der Gläubigerrechte
– Was ändert sich aus Schuldnersicht? –

Am 01.07.2014 traten wesentliche Änderungen im Insolvenzrecht in Gestalt des Gesetzes zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte (http://www.bmjv.de/DE/Themen/Verbraucherschutz/Insolvenzrecht/Stufe2/_node.html) in Kraft. Insbesondere das Verbraucherinsolvenzverfahren ist von diesen Änderungen betroffen und daher von erheblicher Bedeutung für Schuldner, die ein solches Verfahren anstreben.

Die neuen Regelungen gelten für die ab dem 01.07.2014 beantragten Insolvenzverfahren, für zuvor beantragte Verfahren gilt die alte Rechtslage unverändert fort.

Wir haben für Sie aus der Vielzahl der Änderungen diejenigen ausgewählt, die aus unserer Sicht für Schuldner von besonderem Interesse sind:
Bereits seit längerer Zeit in der Öffentlichkeit diskutiert und damit von gewisser Bekanntheit sind die neuen Regeln zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens.

Bereits nach 3 Jahren ist die Restschuldbefreiung auf Antrag zu erteilen, wenn in dieser Zeit mindestens 35 % der Gläubigerforderungen befriedigt und zudem die Verfahrenskosten (Insolvenzverwaltervergütung und Gerichtskosten) beglichen sind. Gerade letztere stellen aber eine nicht unbeträchtliche Größe dar. Wegen der hohen Quote wird die Regelung wohl nur eine geringe Bedeutung erlangen, auch wenn sie das mediale Hauptthema zu der Gesetzesreform war.

Wesentlich häufiger werden Schuldner in den Genuss der Verkürzung des Verfahrens von 6 auf 5 Jahren kommen, wofür lediglich die Verfahrenskosten befriedigt sein müssen, die bei unter 2.000,00 € liegen können, wenn kein Vermögen vorhanden ist.

  1. Die bisherigen Vereinfachungen des Verbraucherinsolvenzverfahrens werden gestrichen. Dadurch gelten für Verbraucher im Insolvenzverfahren grundsätzlich dieselben Regeln wie im bisherigen Regelinsolvenzverfahren. Der bisherige Treuhänder im Verbraucherinsolvenzverfahren wird somit auch in solchen Verfahren als Insolvenzverwalter bestellt und ist nunmehr auch zur Insolvenzanfechtung und Verwertung von Sicherheiten berechtigt.
  2. Erhalten bleibt – entgegen der ursprünglichen Planung – jedoch das außergerichtliche wie auch das gerichtliche Schuldenbereinigungsplanverfahren nebst Zustimmungsersetzungsverfahren. Daneben wird nunmehr auch für Verbraucher die Möglichkeit des Insolvenzplanverfahrens eröffnet, was zudem schon für die ab dem 01.07.2014 laufenden Insolvenzverfahren gelten soll. Die Möglichkeit als Verbraucher einen Insolvenzplan einzureichen stellt aus unserer Sicht die gravierendste Änderung des Verfahrens dar, auch wenn hierüber in der Presse nur wenig diskutiert wird. Bei fachkundiger und geschickter Aufstellung des Plans kann mit einem Aufwand ab 10.000,00 € die Restschuldbefreiung schon nach 1 Jahr erreicht werden.
  3. Ganz allgemein für Insolvenzverfahren und damit nicht nur für natürliche Personen gilt künftig, dass bei überschaubarer Komplexität des Insolvenzverfahrens das schriftliche Verfahren grundsätzlich Anwendung finden soll und der Berichtstermin grundsätzlich entfällt.
  4. Ebenfalls im schriftlichen Verfahren können Gläubiger nunmehr zu jeder Zeit des Verfahrens Anträge auf Versagung der Restschuldbefreiung stellen, was aus unserer Sicht für Schuldner einen erheblichen Unsicherheitsfaktor in sich birgt. Denn gleichzeitig wurden die Versagungsgründe inhaltlich erweitert. So besteht für den Schuldner nunmehr eine generelle Erwerbsobliegenheit bereits ab Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Darüber hinaus wurde der Versagungstatbestand der Vermögensverschwendung von einem auf drei Jahre vor Insolvenzeröffnung erweitert.
  5. Ebenfalls aus Schuldnersicht nachteiliger sind die hinzugekommenen Ausnahmen von der Restschuldbefreiung. Zu der bereits normierten Ausnahme von Forderungen, die auf einer vorsätzlich begangenen unerlaubten Handlung beruhen sind zukünftig Unterhaltsrückstände, wenn sie vorsätzlich pflichtwidrig entstanden sind, sowie Steuerschulden, die aus einer rechtskräftigen Verurteilung wegen einer Steuerstraftat herrühren, von der Restschuldbefreiung ausgenommen. Da jedoch die Rechtslage hinsichtlich derartiger Forderungen oft nicht eindeutig ist sowie auch die Hürden der ordnungsgemäßen Anmeldung derartiger Forderungen nicht unbeträchtlich sind, kann die Durchführung eines Insolvenzverfahrens dennoch grundsätzlich empfohlen werden.
  6. Im Interesse der Gläubigergleichbehandlung ist die bisherige Ausnahmeregelung des § 114 InsO (Privilegierung von Lohn- und Gehaltsabtretungen für 2 Jahre nach Eröffnung) gestrichen worden.
  7. Bereits nach Verkündung des Gesetzes trat eine Neuerung im Genossenschaftsgesetz (§ 66 ff. Genossenschaftsgesetz) zu 19.07.2013 in Kraft. Danach kann ein Insolvenzverwalter zwar grundsätzlich die Mitgliedschaft des Schuldners in einer eingetragenen Genossenschaft kündigen. Eine Ausnahme gilt jedoch bei Wohnungsbaugenossenschaften, wenn das Geschäftsguthaben eine bestimmte Betragsgrenze nicht übersteigt. Dann ist die Genossenschaft vergleichbar mit einer Mietkaution nicht kündbar.
  8. Schließlich wurden die Sperrfristen für einen neuen Insolvenzantrag samt Restschuldbefreiung zugunsten des Schuldners angepasst. So gilt die 10-Jahressperrfrist nur noch für den Fall einer bereits zuvor erfolgten Erteilung der Restschuldbefreiung. Im Falle der Versagung der Restschuldbefreiung beträgt die Sperrfrist nunmehr in der Regel nur noch 3 Jahre. Ob die Sperrfristen eingehalten sind, prüft zukünftig das Insolvenzgericht im Rahmen einer Eingangsentscheidung bei Einreichung des Insolvenzantrags.




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